Sonntag, 26. August 2012

Kinderuni




Von Keramik und Knochen, Mauern und Pfostenlöchern – KinderUni auf dem Veitsberg


 Wie schon im letzten Jahr, so besuchten auch an diesem Freitag, den 24. August wieder zahlreiche Teilnehmer der KinderUni Bad Neustadt die Ausgrabungen auf dem Veitsberg. Fast 30 Kinder erhielten Einblicke in die laufenden Grabungen und archäologische Arbeitsweisen und konnten danach selbst einmal mit anpacken.



  In Dreiergruppen und unter Leitung von jeweils zwei Studenten wurden fachgerecht kleine Grabungsflächen freigelegt. Nach einer kleinen Stärkung – denn graben macht hungrig – galt es, alles genau zu dokumentieren: jede Scherbe und jeder Knochen, jeder Stein und jeder Mauerrest wurden gezeichnet und mit Nivelliergerät und Meterstab vermessen. Mit Hilfe der neuzeitlichen Scherben und einer Münze konnten die entdeckten Befunde im Boden – zwei Mauerstücke, Pfostengruben und eine Feuerstelle – in die jüngste Vergangenheit datiert werden. 


Am Ende des Grabungstages wurde gemeinsam überlegt, wie die entdeckten Spuren zusammengehören könnten und es wurde schnell festgestellt, dass es sich wahrscheinlich um den Rest eines kleinen Hauses mit Stützen für das Dach und einer Kochstelle handelt. Ein toller Erfolg für alle, die ihre ersten Erfahrungen als Archäologen sammeln konnten!

Sonntag, 19. August 2012


Großes Interesse an der eigenen Geschichte

Am Mittwoch den 15. August 2012 fanden erstmals öffentliche Grabungsführungen auf dem Veitsberg statt. 

Fast 200 Besucher erhielten durch Christine Reichert (stellvertretende Grabungsleitung) und Petra Wolters (Grabungsleitung) Einblicke in die archäologischen Forschungen der letzen 2 Jahre.

Die Grabungsmannschaft bereitet sich und die Flächen auf die öffentlichen Führungen vor (Foto: F. Birkner).

Spätestens gegen Ende der diesjährigen Kampagne (Mitte Oktober) sollen weitere öffentliche Grabungsführungen stattfinden. Die Termine werden rechtzeitig in der Presse und auf dieser Seite bekannt gegeben.  

Ausführlicher Pressebericht in der Mainpost: http://mobil.mainpost.de/regional/art765,6975303



LEADER-Förderung für das Pfalzgebiet Salz

Am 8. August wurde offiziell die Förderung des LEADER-Projekts "Pfalzgebiet Salz und Veitsberg" bewilligt. Das Projekt soll vor allem die Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.

Montag, 13. August 2012


Drei Wochen später….          


Am Ende der dritten Grabungswoche hat sich Dank eines sehr engagierten Grabungsteams schon wieder vieles verändert. Im Schnitt durch die Turmmitte (Schnitt 4) fanden sich zahlreiche Knochenfragmente, Keramik und endlich auch einmal wieder ein besonderer Fund: ein kleines Stückchen eines Dreilagenkammes mit Fischgrätmuster, der wohl ehr in die Frühphase der Anlage zu datieren ist. 

Fragment eines Dreilagenkammes (Foto: P. Wolters).

Im Turminneren wurde im Planum 2 eine Feuerstelle freigelegt, doch ist bislang nicht genau zu klären, welche Gesamtform und Funktion diese Brandstelle hatte, da sie nur teilweise erfasst werden konnte.
Das Turmfundament selbst ist größtenteils erhalten, lediglich im Nordosten etwas ausgebrochen. Leider hat sich jedoch vom Turmrund selbst kein aufgehendes Mauerwerk erhalten. 

Zwei Studentinnen beim Zeichnen des Turmfundamentes (Foto: C. Reichert).

Im Schnitt 3, einer kleinen Fläche im Osten von Schnitt 1 (Fläche mit Umfassungsmauer und größtem Teil des Turmrundes), die bereits 2011 geöffnet war, wurde weiter abgetieft und dabei konnte ein Laufhorizont mit Kalkestrich am Boden einer mit Brand- und Steinschutt verfüllten Grube dokumentiert werden. In dieser Grube fand sich als zweiter Sonderfund das Fragment eines Messergriffes.  

Reste des Kalkestrichs in der Grube (Foto: P. Wolters).

Ganz neu ist der Wallschnitt (Schnitt 5), der rechtwinklig zur Umfassungsmauer verläuft und die stratigraphische Abfolge von Mauer, Turm und Wall/Graben klären soll. Außerdem wurde mit dem Oberbodenabtrag in der Südecke der vermuteten Hauptburg begonnen, so dass nun bald wichtige Hinweise zur baulichen Konzeption der Anlage vorliegen sollten. Erste Spuren auf Mörtelbebauung auch an dieser Stelle liegen bereits vor und so besteht berechtigte Hoffnung, auch hier auf Mauern zu stoßen. 

Der Wallschnitt (Foto: C. Reichert).

In den letzten zwei Wochen herrschte schon reger Besucherverkehr auf der Grabung, weshalb am Mittwoch den 15. August 2012 auch erste öffentliche Grabungsführungen stattfinden werden – um 11.00 Uhr und um 14.00 Uhr können sich alle Interessierten selbst einen Eindruck von den bisherigen Ergebnissen machen. Das Grabungsteam freut sich auf Ihren Besuch!

Samstag, 4. August 2012


                                           Meine erste Ausgrabung

Die Autorin
Die Erwartungen für meine erste Grabung wurden übertroffen: bereits in der ersten Woche wurden wir fündig und unsere Anstrengungen gleich belohnt. Nachdem wir am ersten Tag erst einmal die Humusschicht in dem neu angelegten Schnitt, zum Glück mit einem Bagger, freilegten und die Abdeckung des Schnittes von 2010/11 entfernten, begannen wir am zweiten Tag mit dem ersten Planum. Bereits nach etwa einer Stunde fanden wir zwei große Steine, die sich bei der weiteren Freilegung als Mauerrand entpuppten. Den Rest der Woche arbeiteten wir weiter am Planum und legten nach und nach mehr Steine und auch eine massive Mörtelschicht frei. 

Die Autorin beim Freilegen der ersten Mauersteine

Natürlich gab es auch neben der Grabung viel zu erleben, die Wohnungen von der Stadt erweisen sich als Glücksfall, sie sind groß, an einer günstigen Lage und auch das Schlafen auf den Feldbetten lässt sich aushalten. Das gemeinsame Kochen, Abwaschen und Einkaufen klappt tadellos und wir sind eine fröhliche Truppe. 

Auch der Ablauf auf der Grabung geht gut an, es war die Woche zwar extrem warm, aber durch die findige Konstruktion der beiden Grabungsleiterinnen bauen wir uns immer wieder Schatten und so arbeiten wir nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne. Auch die Arbeit in der Gruppe läuft gut, wir wechseln uns beim Hacken, Eimer tragen, Schubkarre leeren und beim allgemeinem Kratzen und Putzen der Befunde ab und nächste Woche kriegen wir noch einen Zuwachs von weiteren drei Leuten. Dann kommt dann auch der Tachy und es geht los mit dem Messen und Zeichnen. 

Autor: Janette Horvath (Zürich)